S/4HANA Fiori App finden: Die komplette Checkliste zur Verfügbarkeitsprüfung

Die Arbeit mit SAP S/4HANA basiert auf dem Fiori Launchpad. Doch selbst wenn eine App wie „Manage Output Items“ (F2279) als Standard angekündigt wird, taucht sie nicht immer sofort auf der Benutzeroberfläche auf. Die Verfügbarkeit hängt von einer Kette technischer und administrativer Schritte ab. Diese dreistufige Checkliste leitet Sie und Ihr Support-Team durch den gesamten Prüfprozess.

1. System-Voraussetzungen klären

Bevor man mit der Suche beginnt, muss die grundsätzliche Existenz der App im System gesichert sein. Dies ist besonders wichtig für neue S/4HANA-Funktionen.

  • Anwendungskontext: Apps des neuen Output Managements (BRFplus-basiert), wie die App F2279, sind an die S/4HANA-Architektur gebunden.
  • Prüfung: Stellen Sie sicher, dass Ihr SAP-System mindestens die Version **SAP S/4HANA 1709** (oder neuer) aufweist. Ältere ECC- oder frühere S/4HANA-Releases unterstützen diese spezifische App möglicherweise nicht.
Transaktion /UI2/FLPCM_CONF

Transaktion /UI2/FLPCM_CONF

2. Technischer Aktivierungs-Test und Referenz (Aufgabe der SAP Basis)

Wenn die Systemvoraussetzung erfüllt ist, muss die technische Brücke zwischen dem Backend-System und der Fiori-Oberfläche (dem Gateway) korrekt konfiguriert sein. Diese Schritte fallen in den Zuständigkeitsbereich der SAP-Basis-Administration. **Die zentrale Informationsquelle hierfür ist die SAP Fiori Apps Reference Library.**

Die Basis sollte folgende Punkte im Backend/Gateway-System prüfen:

Referenzquelle SAP Fiori Apps Reference Library Hier werden die exakten technischen Voraussetzungen, der notwendige OData-Service-Name und die benötigte Business Role für die App ermittelt. Der Zugriff erfolgt über die URL: https://fioriappslibrary
.hana.ondemand.com/sap
/fix/externalViewer/
OData-Service Transaktion /n/IWFND/MAINT_SERVICE (im Gateway) Prüfung, ob der über die Fiori Library ermittelte OData-Service aktiv und im System registriert ist. Dies ist die notwendige Schnittstelle für den Datenverkehr.
Katalog-Prüfung Transaktionen /n/UI2/FLPCM_CONF oder /n/UI2/FLPCM_CUST Prüft, ob die App im **Fiori Launchpad Content Manager** in einem Katalog enthalten ist. Nur katalogisierte Apps können an Benutzerrollen zugewiesen werden.
Datenmodell (CDS) Siehe Fiori Apps Reference Library Die App basiert auf einem oder mehreren **CDS Views**. Diese Datenmodelle müssen im Backend-System ebenfalls korrekt aktiviert sein, damit die App überhaupt Daten anzeigen kann.

3. Die Endanwender-Prüfung und Berechtigung

Selbst wenn die App technisch einwandfrei aktiv ist (Schritt 2), sehen Sie diese nur, wenn die Berechtigungen korrekt zugewiesen wurden. Hier beginnt der Prüfprozess für den Anwender.

Prüfschritt A: Die schnelle Suche

Melden Sie sich im Fiori Launchpad an und suchen Sie im **App Finder** nach dem Titel („Manage Output Items“) oder der ID (F2279).

  • Wird die App gefunden: Sie haben die notwendige Berechtigung und können die App von dort aus zu Ihrer Startseite hinzufügen.
  • Wird die App NICHT gefunden: Fahren Sie mit Prüfschritt B fort.

Prüfschritt B: Die Rolle überprüfen

Wenn die App im App Finder fehlt, wenden Sie sich an Ihren Berechtigungsadministrator:

  • Ihre Benutzerrolle (verwaltet in Transaktion **PFCG**) muss den spezifischen **Fiori Katalog** und die **Fiori Gruppe** enthalten, zu denen die Anwendung gehört. Die notwendigen Katalog-Informationen stammen dabei aus der **Fiori Apps Reference Library** (siehe Schritt 2).
  • Die notwendigen Berechtigungsobjekte im Backend (für die zugrundeliegenden CDS Views und Services) müssen in Ihrer Rolle ebenfalls enthalten sein.

Fazit: Nur wenn alle drei Prüfschritte – Systemversion, technische Aktivierung durch die Basis und korrekte Rollenzuweisung – erfüllt sind, ist die Fiori App für den Endanwender vollständig sichtbar und nutzbar. Die häufigste Ursache für die Unsichtbarkeit ist die fehlende oder inkorrekte Zuweisung in der Benutzerrolle.

Thilo Kiefer

Thilo Kiefer

CEO und Produktmanager SAP Add-Ons

Echte Innovation entsteht für mich dort, wo Technik den Menschen dient und nicht umgekehrt.